Ich bin ein Internet-Junkie. Ich sehe mich jetzt schon in einem
miefigen Raum stehen, zusammen mit 7 anderen Schwerkranken, die reumütig auf
den Boden starren. Ja, ich habe ein wirkliches Problem. Es ist ein Wunder, dass
ich den Philippinen-Trip vor knapp einen Monat überhaupt überlebt habe. Ich
muss sagen, es war kein leichtes Unterfangen für auch nur eine halbe Stunde auf
Facebook rum zu stalken. Ich habe Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin.
Carrie (die kennt ihr ja noch) und ich waren in dem Dorf Conalum in Leyte, wo
meine Familie mütterlicherseits lebt und entdeckten tatsächlich ein „Internet-Cafe“.
Es war unglaublich, wir konnten unser Glück kaum fassen. Wir gingen hinein und
man hat uns verstanden! Und das Unglaubliche war: Wir haben auch sie
verstanden! Wenn Filipinos nämlich Englisch reden, klingt das einfach wie… ehm…
Filipinisch. Ja klar, ich könnte mit ihnen auch Tagalog reden, aber so weit bin ich
noch nicht. Aber dem Thema widmen wir einen anderen Blogbeitrag…
Wir saßen endlich vor einem PC, die Verbindung war schnell und wir
hatten Unmengen Zeit. Es war perfekt. Wenige Minuten später kamen zehn kleine
Kinder im Alter von 8-10 Jahren rein, die sich vor die restlichen 3 PC‘s
setzten und weiß Gott, irgend so ein „Counterstrike“-ähnliches Spiel spielten.
Kein Ding, denken wir uns, stört ja keinen. Auf einmal verschwand die
Internetverbindung. Ich sah zum Router hinüber, der wild blinkte, als hätte er
eine Herzattacke. Es ging gar nichts mehr. What the…?! Waruuum gerade jetzt, wo
ich mit Nathie skypen wollte? Zu allem Übermut stand auf einmal die Hälfte der
Kinder hinter uns. „H-h-hello, kumusta kayo? (Wie geht’s euch?)“, stotterte ich
vollkommen verwirrt. Die Kinder kicherten und starrten weiter voller Interesse
auf meinen Skype-Bildschirm, wo Nathie dämlicherweise irgendwelche Grimassen
zog und wegen der Internetstörung auch noch in der Position festhing. Oh, du ADS-Gestörte, hahaha! Langsam wurde es
(oder sie mir?) peinlich und wir verzogen uns.
Wir hatten noch eine andere Alternative: Zu meinem Cousin,
der Wi-Fi zu Hause hatte. Carrie und ich waren aber zuuu rücksichtsvolle Menschen
und wollten ihn nicht jeden Tag mit unseren lauten Gebrüllanrufen via Skype
stressen. Deswegen versteckten wir uns hinter einem Busch.
Bewaffnet mit nem
Iphone und Carries Ding, was man fast Smartphone nennen könnte saßen wir also
auf einer Bank und stibitzten feine Routersignale, um wenigstens für ein paar
Sekunden Facebook-Luft schnuppern zu können. Ja, ich weiß, sowas macht man
nicht. Und wenn ich die Zeit
zurückdrehen könnte… dann würde ich es wohl wieder tun. Nur nächstes Mal bitte
ohne diese Ameisen neben mir, die langsam an mir hochkrabbelten…
Oh, ja, diese kleinen weißen Pünktchen sind Reiskörner die von einem Haufen Ameisen umhergetragen werden... |
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