Mittwoch, 3. Oktober 2012

Keine Verbindung. Walang koneksiyon

by Dayenna



Ich bin ein Internet-Junkie. Ich sehe mich jetzt schon in einem miefigen Raum stehen, zusammen mit 7 anderen Schwerkranken, die reumütig auf den Boden starren. Ja, ich habe ein wirkliches Problem. Es ist ein Wunder, dass ich den Philippinen-Trip vor knapp einen Monat überhaupt überlebt habe. Ich muss sagen, es war kein leichtes Unterfangen für auch nur eine halbe Stunde auf Facebook rum zu stalken. Ich habe Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin.




Carrie (die kennt ihr ja noch) und ich waren in dem Dorf Conalum in Leyte, wo meine Familie mütterlicherseits lebt und entdeckten tatsächlich ein „Internet-Cafe“. Es war unglaublich, wir konnten unser Glück kaum fassen. Wir gingen hinein und man hat uns verstanden! Und das Unglaubliche war: Wir haben auch sie verstanden! Wenn Filipinos nämlich Englisch reden, klingt das einfach wie… ehm… Filipinisch. Ja klar, ich könnte mit ihnen auch Tagalog reden, aber so weit bin ich noch nicht. Aber dem Thema widmen wir einen anderen Blogbeitrag…

Wir saßen endlich vor einem PC, die Verbindung war schnell und wir hatten Unmengen Zeit. Es war perfekt. Wenige Minuten später kamen zehn kleine Kinder im Alter von 8-10 Jahren rein, die sich vor die restlichen 3 PC‘s setzten und weiß Gott, irgend so ein „Counterstrike“-ähnliches Spiel spielten. Kein Ding, denken wir uns, stört ja keinen. Auf einmal verschwand die Internetverbindung. Ich sah zum Router hinüber, der wild blinkte, als hätte er eine Herzattacke. Es ging gar nichts mehr. What the…?! Waruuum gerade jetzt, wo ich mit Nathie skypen wollte? Zu allem Übermut stand auf einmal die Hälfte der Kinder hinter uns. „H-h-hello, kumusta kayo? (Wie geht’s euch?)“, stotterte ich vollkommen verwirrt. Die Kinder kicherten und starrten weiter voller Interesse auf meinen Skype-Bildschirm, wo Nathie dämlicherweise irgendwelche Grimassen zog und wegen der Internetstörung auch noch in der Position festhing. Oh, du ADS-Gestörte, hahaha! Langsam wurde es (oder sie mir?) peinlich und wir verzogen uns.

Wir hatten noch eine andere Alternative: Zu meinem Cousin, der Wi-Fi zu Hause hatte. Carrie und ich waren aber zuuu rücksichtsvolle Menschen und wollten ihn nicht jeden Tag mit unseren lauten Gebrüllanrufen via Skype stressen. Deswegen versteckten wir uns hinter einem Busch. 
Bewaffnet mit nem Iphone und Carries Ding, was man fast Smartphone nennen könnte saßen wir also auf einer Bank und stibitzten feine Routersignale, um wenigstens für ein paar Sekunden Facebook-Luft schnuppern zu können. Ja, ich weiß, sowas macht man nicht. Und wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte… dann würde ich es wohl wieder tun. Nur nächstes Mal bitte ohne diese Ameisen neben mir, die langsam an mir hochkrabbelten…

Oh, ja, diese kleinen weißen Pünktchen sind Reiskörner die von einem Haufen 
Ameisen umhergetragen werden...

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